Donnerstag, 26. November 2009

Willkommen in der Realität


Meggi: Zuhause angekommen sind wir sofort in die harte Realität reingesaugt worden. Bewerbungen schreiben, Arbeitsstellen anschreiben, Passfotos für die Bewerbungsschreiben, ein neues Zuhause suchen..... so sieht es aus.
Andy: Zwei Tage litten wir unter Jetlag, wachten noch mitten in der Nacht auf um schon früh Abends wieder müde zu sein.
Die polnische Küche von Meggis Mutter hat uns schon mit Bigos, Golabky verwöhnt.Wir verbringen viel Zeit mit unserem Hund Navi und merken wie sehr er uns doch gefehlt hat. Dann mussten wir uns ja um den Nachwuchs  von Navi und Naza kümmern (7 Welpen) die auch alle innerhalb von drei Tage vergeben waren. Und wir? Irgendwie freuen wir uns wieder am hiesigen Leben teilnehmen zu dürfen und deshalb sind wir schon kräftig am Bewerbungen schreiben. Meine Eltern überraschten uns mit einem Besuch in Niederösterreich, sie brachten feine deutsche Leckereien mit wie: Christstollen, Laugengebäck und Wurstsalat!

Dienstag, 24. November 2009

Hundewelpen zu verschenken!


Zuhause angekommen haben wir meiner Mama geholfen ein neues Zuhause für  die zuckersüssen Hundebabys von Naza (Mama-Bayerische Schweisshündin) und unseren Herrn Navi (Papa- Zwerg-Pinscher-Cocker-Spaniel)  zu suchen. Die Hundewelpen sind innerhalb von 3Tagen wie warme Semmeln weggegangen.

Montag, 16. November 2009

Wieder in Thailand



Andy: Als wir die Fahrt nach Thailand organisierten, waren wir ja noch etwas skeptisch ob das auch wirklich funktioniert mit Grenzuebertritt und Bus wechseln und Faehre nach Ko Chang nehmen usw. Noch skeptischer wurden wir als an verabredeter Stelle schon ein recht voller Bus ankam und noch recht viele Passagiere einsteigen wollten. "No problem, sir!" liessen wir uns von den Organisatoren sagen, wir wuerden mit einem Taxi zur Grenze transportiert. Dieses Taxi kam kurze Zeit spaeter und brachte uns tatsaechlich bis zur Grenze (3 Stunden Fahrt). Diesem Taxi hatte es Meggi wahrscheinlich dann zu verdanken, dass sie spaeter Fieber und Gliederschmerzen bekam, war es doch aufgrund der Klimaanlage saukalt im Auto! An der Grenze wurden wir wieder von irgendwelchen "Organisatoren" abgefangen und es hies wir sollten auf den Bus nach Ko Chang in Thailand warten. So warteten wir halt mal, als wir irgendwann die einzigen Touristen waren, die da noch so warteten wurde uns dann doch etwas mulmig. Wir fragten besagte "Organisatoren", wie es denn jetzt weiter ginge? Mit lueckenhaftem Englisch gaben sie uns die Auskunft, dass sie das auch nicht so genau wuessten, vielleicht kaeme ja ein Bus so in 2-3 Stunden! Es hinge davon ab ob sich noch weitere Touristen an der Grenze einfinden wuerden mit dem Ziel Ko Chang. Das waren ja rosige Aussichten (bei 35 Grad in der Hitze warten zu muessen!)! Wir hatten jedoch Glueck, es fanden sich tatsaechlich drei weitere Personen mit dem selben Ziel.
Ko Chang selber wurde auch schon lange vom Tourismus entdeckt. Rings um die Insel sind Hotels und Bungalowanlagen verteilt und es gibt hier nichts was dem sonnenhungrigen, gestressten Urlauber fehlen koennte. Straende, klares-blaues Wasser, Bars, Shops und fuer bestimmte Maenner eben die huebschen Thaimaedchen-traurig, aber war! Wir wollen es uns hier am Ende unserer Asienreise nochmal richtig gut gehen lassen. Wir baden viel, sonnen uns, geniessen das gute Essen und fallen auf so manche Trickkiste herein: Sollten wir nicht hier noch (guenstig) zum Friseur gehen? Haare schneiden nur 4 Euro! Moechten sie noch rasiert werden? Ja, warum eigentlich nicht! Und waehrend ihre Frau dran ist noch eine Gesichtsmassage? Fuer die Dame eine Haarkur? Ja, das tut sicher gut!-nun denn, aus den 4 Euro sind schnell mal 40 Euro geworden, etwas zornig (auch auf uns selbst!) verliessen wir dann den Friseur!

Geburtstag in Kambodscha


Meggi: Angkor Wat ist ein geheimnisvolles, im 19. Jhdt. wiederentdecktes Weltwunder dieser Erde. Mitten im Urwald gelegen, im heissen tropischen Klima mit 1000 Wats (Tempeln). ..."gehen" in Ankor Wat ist unmoeglich. Man hat das Gefuehl, dass mindestens 10 der umliegenden Doerfer hier versammelt sind, die einem auflauern - als Tuck-Tuck Fahrer, als Taxler - als Landplage. Natuerlich darf man sie nicht hassen, da sie so unbarmherzig mein Geld wollen, denn sie muessen leben und das ist ihre Arbeit, ihre taegliche Beschaeftigung, ihr Lebenserwerb. Sie plagen uns in dem sie ein harmloses, scheinheilliges "can I help you?" zurufen, sie verfolgen einen dann auf Schritt und Tritt die naechsten 5Minuten bis sie in einer Querstrasse, einer Ecke oder aus einem Geschaeft einen anderen Fremden/eine Fremde sehen, "Hey Mister, do you want postcards?", "hey Miss do you need T-shirt?" Auch wenn man schon ein Cambodia-T-shirt an sich traegt, hilft das nicht "one more sir, take one more" "same, same but different" Man blickt hinueber, schuettelt den Kopf, die Haende, den Koerper, nein danke, nein. Alles vergeblich. Zeitweise ist es so anstrengend, dass die Freundlichkeit keine Chance gegen die ueberstrapazierten Nerven hat und man sie letztendlich verliert. Die fuenffachen Familienvaeter auf der Suche nach einem Job, die verzweifelten Muetter, die ihre Babys ueberall mitschleppen, es vor Deiner Nase hinhalten und mehr als deutlich "Hunger, Baby Hunger" schreien und die vielen Hunderten, Tausenden Kinder, die gar nicht an eine Schule denken, sondern vor den Toren zum Ankor Wat, Bayan und den 1000 anderen mitten im Dschungel gelegenen Wats und anderen Heiligtuemern ihre 5-Englisch-Vokabeln vor Dir ausbreiten. Sie alle haben ein hartes Leben.
"Hello Madame, Where are you from? Austria- oh, Vienna - do you wanna buy? Post-cards, only 1 Dollar, T-Shirts...." Einmal habe ich "Poland" geantwortet, sofort hat das Maedchen, Warschau gewusst. Auf meine Frage: from where do you know this? sagte sie :"I am clever! so, do you speak warshawisch?" Wie gern haette ich alle diese Kinder eingesammelt - dort vor Ort in Angkor Wat eine Schule gegruendet und ihnen erklaert wie WICHTIG und unumgaenglich ein WISSEN ist. Vielleicht kann ich ja meine Ideen an irgendeine internationalle Organisation einreichen, vielleicht waere es ein Zukunftsprojekt, vielleicht kuemmern sich auch andere um die zwischen den 8ten Welt-Wunder -herausstechenden, bettelnden Kindern. Es muss doch jedem aufgefallen sein, es ist nicht zu uebersehen, es hat mir schlaflose Naechte zubereitet. Schon Herbert Groenemayer singt:"Kinder an die Macht", aber diese Kinder uebernehmen doch die Gewohnheiten und ihre 5-English-Vokabeln ihrer Eltern, also an welche Macht sollen die Kinder?
Andy: Jedes Jahr wuensche ich mir auf's neue meinen Geburtstag nicht im kalten und (meist) verregneten Mitteleuropa zu feiern. Und um nicht in der Chaos-Stadt Pnomh Penh zu feiern, sondern am Strand, im "blauen Wasser" planschend, fuhren wir nach Sinaoukhville im Sueden Kambodschas. Dass sie aber auch dort schon den Tourismus als Einnahmequelle entdeckt hatten, ahnten wir jedoch nicht. Eine Bungalowsiedlung an der anderen, Souvenirverkaeufer en masse, Masseurinnen,...Mein einziger Wunsch, Kaffee und Kuchen war auch nicht ganz so leicht zu erfuellen, jedoch bekam ich so eine Art Pfannkuchen - mit Bananengeschmack. Da uns also der Wunsch nach Erholung hier nicht erfuellt wurde, machten wir uns (einmal mehr) auf eine ewig lange Busfahrt nach Siem Reap, Angkor Wat zu buchen.
Kulinarisch ueberraschte uns Kambodscha einmal mehr. Bei uns versteht man unter dem Wort "Amok" ja "in blinder Wut angreifen und toeten!". In Kambodscha ist "Amok" ein kulinarisches Highlight.Iin Kokosnuss-Sauce mit Curry gewuerzt, darin Fleisch oder Fisch-hmmm...yummie. Wir waren hin und weg! Der Restaurantbesitzer, der uns diesen Amok servierte, sprach uns auf Deutsch an, hatte er doch ein halbes Jahr in Tuebingen verbracht und kannte somit das Schloss, den Neckar, den Scharrenberg usw. Er ist als Professor fuer Archaeologie in Pnomh Penh beschaeftigt, ist aber mit der hiesigen Bezahlung mit 80,-USD/Monat gar nicht gluecklich.

Montag, 9. November 2009

Alles Roger in Kambodscha?

Andy:"...alles cool in Kabul?"-erstmal nicht! Die Fahrt, die uns mit einem "slow boat" von der vietnamesisch-kambodschanischen Grenze ueber 8 Stunden nach Phnom Penh, der Hauptstadt Kambodschas, gebracht hat, war anstrengend und nervtoetend. Vor allem, da wir in dem recht engen Boot hinten sassen und permanent dem lauten Motor ausgesetzt waren, ausserdem war ueber dem Motor die Sitzgelegenheit und dementsprechend heiss war es zusaetzlich. Meggi schmollte mit mir, weil ich einen Ungarn an der Grenze nicht vorgelassen hatte, er sass ja auch im Schatten und ich stand schoen brav in der prallen Sonne an.
Kuehler wurde es auch in Phnom Penh erstmal nicht, 36 Grad haben wir in unserem Hotelzimmer gemessen! Wir wollten uns mit der juengeren Geschichte Kambodschas auseinander setzen und besuchten die "Killing fields", ein Ort wo massenhaft Menschen in den 80er Jahren von den Roten Khmer abgeschlachtet wurden und sie in Massengraeber geworfen hat. Ueberwiegend schlug man sie tot, misshandelte sie bis sie tot waren-um Munition zu sparen! Schaedelknochen sind in einer Stupa aufgestapelt und immer noch sind Zaehne, Knochen und Kleidungsstuecke ueber das Areal verteilt. Besonders schockierend waren fuer uns Erzaehlungen ueber Soldaten, die lebendige Babys an den Fuessen packten und gegen Baeume schlugen, bis sie tot waren. Danach waren wir noch in Tuol Sleng, in dieser ehemaligen Schule wurde von den Roten Khmer ein Gefaengnis fuer Intellektuelle, politische Gefangene, Reiche,...errichtet. Auch dort wurden wir Zeugen von unmenschlichen Grausamkeiten und Folterungen.
Geschlaucht von den Erlebnissen liefen wir zurueck zu unserer Bleibe und wollten erstmal nichts mehr sehen oder erleben.
Meggi: Die Einreise nach Kambodscha war ein muehsames 8stuendiges Bootsfahrtabenteuer auf dem Mekong. Den heutigen Tag verbrachten wir in Phnom Phen, der Hauptstadt mit 1,5 Millionen Einwohner. Der "lonely planet" beschreibt die Stadt als exotisch, chaotisch, verfuehrerisch, stressig, zwanghaft und abstossend zugleich. Mir erscheint die Stadt im grossen und ganzen etwas ruhiger als bisher die meisten vietnamesischen Grossstaedte. Wir beide sind wohl schon etwas abgehaertet nach 2Monaten Sued-Ost Asien und 8Monaten Reisen und wiederholen das Wort "No" nicht mehr so gestresst aber genauso OFT (10mal/Minute) "Sir Tuck-Tuck" NO, "Madam, give me, give me" NO.
Tuol-Sleng-Museum: Die einst ruhige Schule wurde zu einem Konzentrationslager, Folterzentrum des Landes und Gefaengnis (S-21) zugleich. Die Gaenge mit cremefarbenen Fliessen taeuschen. Ein gruendlicher Blick in die frueheren Klassenzimmer zerstoert jede Illusion von Normalitaet. In den meisten Raeumen steht nur ein rostiges Bett und ein grauenvolles Schwarz-Weiss-Foto, was von den unvorstellbaren Graeueltaten ueberzeugt. Der grausame Pol Pot und seine Khmer Rouge hat das ganze Land (1975-1978) in Schrecken, Angst und Tod getrieben. Anfang 1977 erreichte das S-21 den schrecklichsten Hoehepunkt von durchschnittlich 100 Opfer pro Tag. Tausende Fotos von Gefangenen mit Angst und Schrecken in den Augen, Folterinstrumente, Bilder die die Szenen zeigen. Z.B.: Wie Soldaten schreiende Babys an den Fuessen halten und gegen einen Baum "killing tree" niederschmettern. Ein anderer Soldat zieht die weinende Mutter weg, die das Massaker beobachtet hat. Ein anderes Bild zeigt einen Soldaten der ein Baby in die Luft wirft und ein anderer erschiesst es in der Luft, wie Tontauben schiessen. Daneben sieht man einen ganzen Haufen toter Babykoerper liegen. Die Rote Khmer hat ganze Familie ausgerottet- dass es spaeter keine Racheakten gibt. Grausamkeiten hoch zehn an einem Tag und das Ganze vor erst 30 Jahren!!!

Donnerstag, 5. November 2009

good bye Vietnam


Meggi: Von Hoi An aus nahmen wir einen "sleeping Bus" nach Nha Trang , der eigentlich "nur 12h" fahren sollte. Unterwegs hat uns ein heftiger Sturm, der viele Opfer bereits in den Philipinen gefordert hat ueberrascht. Auch an der vietnamesischen Kueste hatte der Sturm Opfer gefordert. Tausende Bauern haben ihr ganzes Hab und Gut verloren, wo doch gerade die Reisertezeit vor der Tuer stand. Wir fuhren durch ueberflutete Strassen, wo selbst grosse Gelandewagen bis zur Haelfte unter Wasser standen, Menschen fuhren in Booten zwischen ihren Hausern. Unser Bus fuhr teilweise auch bis zur Haelfte im Wasser, dass das ganze Gepack nass wurde. Bei einem Restaurant machten wir Halt, dort mussten wir ueber 10 Stunden ausharren und die Stimmung der Passagiere hat umgeschlagen. Passagiere von drei Autobusen wurden immer nervoeser. Niemand hat uns aufgeklaert, niemand hat versucht den aufgeregten Touristen zu erklaeren warum wir eigentlich so unsinnig hier rumhaengen. Bis WIR uns zusammenschlossen und zu den ruhenden, Kartenspielenden Fahrern aufgebracht hingingen und einen Dialog suchten. Wir telefonierten mit dem Hauptbuero, stritten uns hin und her, daraus wurden weitere zwei Stunden. Angeblich war eine Bruecke "gebrochen" und es wuerde einige Tage dauern um sie zu reparieren. Tja. Angeblich nur. Als Zuckerl des Dialogs gab es dann eine Moped-Fahrt bis zur der "Bruecke". Sie war tatsachlich nicht intakt und ueberflutet aber nicht gebrochen. So vergingen noch einige Stunden bis sich das Wasser ein wenig zurueckzog und den gestauten Verkehr die Durchfahrt erlaubte. Auch einen anderen Hoehepunkt haben wir dort noch erlebt. Man noetigte uns dort zu konsumieren, was wir auch taten bis ein Japaner die anderen Gaeste auf zwei verschiedene Speisekarten aufmerksam machte. Wir glaubten unseren Augen nicht: es gab tatsaechlich zwei verschiedene Speise& Getraenke-Karten die eine fuer Auslaender mit 3mal ueberteuerten Preisen und die andere NUR fuer Vietnamesen, wie uns auch die Bedienung bestaetigte. Auf meine Anspielung, ob sie keine Auslaender moegen, oder ob sie Rassisten waeren, hat sie nur mit den Schultern gezuckt und nochmals "only Vietnamese" bestaetigt. Wuetend verliessen wir das Restaurant.
Nha Trang mit seinen 300.000Einwohner ist normalerweise mit ausgelassenen Touristen, reinen Straenden, Schnorcheln und Tauchmoeglichkeiten eine sehr nette Kuestenstadt. Leider war sie total zerstoert und von den Sturm verwuestet. Man konnte nur den Raeumungsarbeiten zuschauen. Deshalb blieben wir nicht lange.
Am naechsten Tag waren wir schon im konfortablen Nachtzug nach Saigon. Um 5Uhr morgens angekommen, kaempften wir uns mit "fairen Preisen" in ein komfortables Zimmer mit Klimaanlage und TV im Zentrum. Saigon oder Ho-Chi-Minh Stadt (benannt nach dem kommunistischen Anfuehrer) ist eine brodelnde, sich rasch ausdehnende 7Millionen Metropole. Die Leute schliessen ruckzuck ein Geschaeft ab, ueberreden einen an jeder Ecke ihnen was abzukaufen, 1000 Mopeds kommen einem entgegen, nicht mal auf dem Gehsteig ist man sicher. Das Kriegsrestmuseum Bao Tang Chung Tich Chien Tranh dokumentiert anhand allerhand Kriegsrelikten und Exponaten, zeigt erschoetternde Fotos von Kriegsopfern. Am meisten haben mich Fotos der Nachkommen von den Bio-Chemischen Waffen-Opfern erschuettert, die die US-Flieger eingesetzt haben (Agent Orange). Laenger als einen Tag hat uns die Stadt nicht aufhalten koennen. Unser Verlangen nach ein"bisschen Ruhe" war groesser.
Mekong-Delta: Hier wird der Boden mithilfe der von Wasserbueffeln gezogenen Pfluegen beackert, Reis angepflanzt und mit der Hand geerntet. Der truebe Mekong beheimatet viele Zuchtfische wie: Pangasius (Schlankwels) oder der seltene Red Snapper (Schnapper). Wir waren bei der Morgenfuetterung der Fische dabei und uns wurde erklaert, dass die Fischer ein Kilogram Fisch fuer 1 US$ verkaufen, fuer das Trockenfutter muessen sie aber staendig neue Kredite aufnehmen. Die einige-Wochen-alten Fische werden dann an die internationalen Maerkte um 5US$ weiterverkauft, somit werden die Reichen noch reicher....
Ben Tre ist fuer seine keo dua (Kokosnusbonbons) bekannt und liegt auch idyllisch neben dem beeindruckenden schwimmenden Markt. Die Bonbons werden in 5-Schritten von Hand angefertigt und in Kokospapier gewickelt. Uebernachtet haben wir auf einem "floating Hotel", angelegt am Mekong nicht weit der Kambodschanischen Flussgrenze entfernt. Fast 2Wochen waren wir jetzt in Vietnam. Beide haben wir das Vok als sehr aggressiv, kaempferisch und rebellisch eingestuft. Sie haben die Chinesen vertrieben, die Franzoesische Kolonie vertrieben, die Zweiteilung wieder vereint und den Vietnamkrieg ueberlebt und noch mehr verstaerkt.(Fotos folgen, da der PC die Uebertragung nicht packt)

Sonntag, 1. November 2009

Zu Gast bei Mr.Phong


Meggi: der Taifun von den Philipinen hat heute Nacht Zentral-Vietnam erreicht. Viele Doerfer stehen schon unter Wasser. Es regnet zwischendurch sehr stark, dann windet es wieder heftig, dann wieder Regen und so soll es die naechsten Tage bleiben. Schoene Aussichten....? Aber das hat uns nicht gestoert den heutigen Tag trotzdem sehr nett zu verbringen. Gestern Abend haben wir Mr.Phong aus Thanh Quit Dien Thang kennengelernt. Auf nette und nicht aufdringliche Weise hat er uns ein Ausflug in sein Dorf angeboten. Und schon war eine Uhrzeit und zwei Mopeds fuer den heutigen Tag ausgemacht. Trotz des Sturmes und den massiven Regenguessen hat uns Mr. Phong viele attraktive Plaetze in seinen 12.000Einwohner Doerfchen erleutert. Wir konnten uns mit der Geschichte, (der Kolonialzeit, Kommunismus angefuehrt durch Ho Chi Min, den Vietnamkrieg, die Teilung Vietnams...), der Kultur, Religion (viele Goetter und Ahnenglauben, alles wird prophezeit und fuer alles gibt es sogar die passende Stunde). Wir konnten einen Einblick in die vietnamesische Kueche bekommen und haben viele Spezialitaeten von Mrs. Phong probiert (Morning glory, springroll, lemon-fish...), wir wissen jetzt wie man Reiswein braut, wie man Tabakblaetter trocknet und Bethelnuesse kaut um sie wieder mit roter Spucke auszuspucken und vieles mehr.
Andy: Gut, dass wir uns gestern Abend noch dazu entschlossen hatten ein Bierchen zu trinken, kostet ja auch nur 4000 Dong (ca.20 Cent!), denn wir lernten dort Mr.Phong kennen, der uns heute in sein Dorf gefuehrt hat. Lebhaft, erklaerte er uns wie es damals zum Vietnamkrieg kam, hat er doch selber als 20jaehriger fuer Sued-Vietnam gekaempft. Nach dem verlorenen Krieg wurde er als Offizier festgenommen und ueber ein Jahr in einem Gefaengniss von den regierenden Kommunisten politisch "umerzogen". Bei stroemendem Regen spazierten wir durch sein Dorf und lernten viel ueber Religion, Kultur und das Leben der Vietnamesen. Mrs. Phong bereitete in der Zwischenzeit ein fabelhaftes Menue zusammen (wir staunen immer wieder, wie die Frauen es schaffen mit 1-2 Feuerstellen mehrgaengige Menues zu fabrizieren!).







Good morning Vietnam

Meggi: In Hanoi blieben wir nicht all zu lange, danach suchten wir wieder Entspannung in der Halong-Bucht, die zu den Welterbestaetten der Unesco und ein Meisterwerk der Natur ist. Mehr als 3000 Felsinseln ragen aus dem smaragdgruenen Wasser des Golfs von Tonkin. Wir haben eine 2taegige Bootstour mit Uebernachtung an Bord einer Dschunke gebucht und es voll genossen. Die Seafood-Spezialitaeten, die nette Kabine, die grosse Hoehlenbesichtigung, die Kajaktour und das Schwimmen hat uns sehr gefallen. Anschliessend haben wir wieder mal einen "Sleeping-bus" genommen, der uns nach 14Stunden ruetteln und schuetteln nach Hoi An gebracht hat.
Von hier aus haben wir die Ruinen von My Son besucht. Sie liegen in einem Dschungel, sie gelten als bedeutendste Uberreste des historischen Cham-Koenigreichs. Es ist leider sehr wenig zu sehen und sie sind in einem sehr schlechten Zustand, aber gesehen ist gesehen, wuerde man meinen, tja. Der Tourguide, der ununterbrochen und unverstaendlich "englisch" geplappert hat und uns voellig unorganisiert zum Areal A, B und D geschickt hat, haetten wir uns genauso ersparren koennen, wie die Tour selbst. Die "faszinierenden Ruinen, die von der Unesco zur Welterbestaette ernannt wurden, liegen um die 35km von Hoi An entfernt, also entschieden wir uns mit einem Boot zurueckzufahren. Unterwegs muessten wir in einem Dorf stehenbleiben um dort in ein Souvenirladen gelockt zu werden, was hier in Vietnam anscheinend sehr sehr ueblich ist, da uns es standig passiert. Ueberall hat man das Gefuehl, dass man beschissen wird: beim Busticket kaufen, sogar Kleinigkeiten wie Postkarten oder Wasser. Zum Beispiel haben wir im Bus ein nettes vietnamesisches Paar aus Saigon genenngelernt, die mit uns englisch reden wollten und uns immer wieder mit ihren Koestlichkeiten verfuehrt haben. Waehrend einer Pause holte der Vietnamese Pham Van Phuong zwei Dosen Saigon-Bier und zwei Wasserflaschen, natuerlich haben wir dann auch was besorgt. Nachher kamen wir ins Gespraech ueber die Preise. Es stellte sich heraus, dass der Pham Van fuer seine Einkaufe 15.000Dong gezahlt hat und Andy voll als Auslaender einen vierfachen Zuschlag. (fuer 1Dose Bier fuer 20.000Dong). Man wird das ungute Gefuel nicht los, dass sie uns einfach nicht "gleichberechtig" behandeln. Fuer sie sind wir die "Falangs"(die Weissen), die fuer alles 400% drauf zahlen mussen. Andy mag das Land nicht, er moechte nicht mal ein T-shirt aus Vietnam. Er zaehlt schon die Tage wenn wir wieder im schoenen Europa landen werden und er wieder am Motorrad basteln kann. Tja, vielleicht aendert sich meine Meinung noch. Morgen fahren wir wieder 14Stunden mit einem Sleepingbus nach Nha Trang und wollen dort einfach nur am Strand entspannen: mal schauen ob uns das geliengt.
Andy: Good morning Vietnam...oder "schnell aufwachen und alle Sinne bereit halten!", koennte es heissen, denn staendig haben wir das Gefuehl ueber's Ohr gehauen zu werden. Beim Bier kaufen, beim Taxi fahren, beim Obst kaufen oder...gestern noch haette das Souvenir 10000 Dong auf Meggi's Nachfragen gekostet, heute fragte sie erneut danach und prompt kostet das gleiche, bei der gleichen Verkaeuferin 50000 Dong? Was hat sich denn in der kurzen Zeit geaendert?
Dass die Vietnamesen nach Kriegen mit Frankreich und den USA kampferprobt sind, erfahren wir hautnah. Sei es im Strassenverkehr (der kluegere gibt nach!) oder im taeglichen Umgang (was kostet denn schon ein Laecheln?). Bei jeder Fahrt, die wir bisher unternommen haben, wurden wir Zeuge von Verkehrsunfaellen, meistens Frontalzusammenstoesse. Bei der Fahrt von der Halong-Bucht nach Hanoi rammte ein LKW brutal einen Motorroller zur Seite, beide Maedchen stuerzten schwer und angehalten hat niemand!
Die Halong-Bucht war grossartig, tausende Kalksteinfelsen ragen ueber ein weites Gebiet senkrecht aus dem Wasser. Mit einer Dschunke segelten wir hindurch und liessen es uns saugut gehen. Ich erinnerte mich als Kind "Mecki bei den Chinesen" gelesen zu haben, Bilder dieses Kinderbuches gingen mir durch den Kopf.
Nur ein kurzer Zwischenstopp in Hanoi und dann mit einem "Schlafbus" nach Hoi An. An Schlafen war nicht zu denken, zu kurze Liegen und eine vietnamesische Familie mit einem Neugeborenen direkt vor uns. Der "verantwortungsbewusste" Vater pfiff sich vorher noch einen Joint rein und total aufgedreht sprang er die ganze Zeit im fahrenden Bus herum, zum Leidwesen aller Insassen machte er nicht davor Halt ueber ihre Liegen zu klettern. Auch das Kind litt unter dem frisch gewordenen Vater, da er die ganze Nacht sein leuchtendes Handy (als Lampenersatz) ueber das Kind hielt.