Montag, 5. Oktober 2009

In die Provinz Isan


Andy: Von der Millionenmetropole Bankog fuhren wir mit dem Bus raus in den "Dschungel". Im Nationalpark Khao Yai verbrachten wir drei Tage u.a. weil es so schoen war, aber auch weil uns der Monsun festgenagelt hatte. Schon auf der Fahrt in den Park bekamen wir Schlangen, Hornbill-Voegel, Gibbon-Affen und Makaken-Affen zu sehen. Durch tiefen Matsch ging es zu Fuss quer durch den Dschungel und alle Trekkingteilnehmer hatten anschliessend damit zu kaempfen die Blutegel von diversesten Koerperteilen zu entfernen (Meggi wunderte sich ueber ihr verblutetes T-Shirt, sass doch einer direkt auf ihrem Bauchnabel!). Auf dem Rueckweg kamen uns zwei Elefanten entgegen, was gar nicht so ungefaehrlich war. Wild schlugen beide mit den Ohren und trompeteten warnend, als unser Fahrer mit dem Auto umdrehen wollte, fuhr er sich im Dreck fest-alle sprangen aus dem Auto um anzuschieben und nur knapp konnten wir vor den Elefanten davon fahren.
Vor kurzem lasen wir ein Buch, ueber Kinderprostitution in Thailand. Vor allem aus der Provinz Isan, im Nordwesten Thailands, werden Kinder in die Prostitution getrieben. Um diese arme Region zu bereisen, nahmen wir den Bus weiter nach Nakhon Ratchasima bis Ubon Ratchathani. Auf dem Weg wurde die Gegend immer laendlicher, die Gesichter dunkler und die Menschen aermer. Laut einer Reiseerzaehlung gibt es immer mehr "Schweizer Doerfer", da vor allem Schweizer mit Thailaenderinnen zusammen sind und diese viel Geld in den Isan schicken. Am Abend wurden wir noch Zeugen eines gigantischen Kerzenfestes, im hiesigen Fluss schwammen tausende Kerzen und prachtvolle Boote paddelten ueber das schimmernde Wasser. Bis spaet in die Nacht wurden Feuerwerkskoerper gezuendet und es krachte ueberall.









Meggi: Die brutale Hitze die mir ins Gesicht schlaegt sobald ich aus dem Bus aussteige ist sehr verwirrend fuer meinen Kreislauf. Oft hat es mich schon auf den Sessel gezwungen. Die 7eleven-Shops haben dieselbe Wirkung- sie sind zuviel AC-Klimatisiert, man hat das Gefuehl, als wenn man fuer den kurzen Einkauf sich ganz woanders befinden wuerde, z.B. in Island.
Die gigantischen Farbreklamenschilder neben den Strassen muessen sicherlich 10x10m gross sein. Ueberall ist auch die Koenigsfamilie anzutreffen. Die Thais lieben das Koenigshaus und seine Majestaet. Thailand wurde nie kolonisiert worauf manche besonders stolz sind. Auch die Hymne spricht von der Bereitschaft:"... fuer das Land, die Sicherheit, die Freiheit (uebersetzt Thailand) unseren letzten Tropfen Blut zu opfern." Die Thaissitten sollte man wissen: niemals den Kopf oder Hals eines anderen Menschen beruehren, keine Zaertlichkeiten in der Oeffentlichkeit austauschen, die Tempeln besucht man in angemessener Kleidung (Buddismus ist Staatsreligion) DOCH vor allem> man spricht niemals geringschaetzig ueber das Koenighaus.
Die ohrenbeteubende Musik, die wir in den gut klimatisierten Bussen hoeren muessen ist ohrenschaedlich, laut und gar nicht melodisch (zumindest nicht fuer unsere Ohren). Heute hat uns der Bus in den noerdlichen Isaan nach Mukdahan gebracht. Normal ist es ein sehr trockenes Gebiet, doch waehrend unserer Fahrt waren viele Landesteile ueberfluttet. Kinder spielen in den ueberschwaemmten Pfuetzen, Mopeds, Tuck-Tucks und Autos werden gewaschen in den Gewaessern und Ochsen und Bueffel stehen bis zum Hals in den Feldseen und geniessen das Naturwunder. Eigentlich regnet es nur selten im Isan deswegen sind die Menschen aermer als in anderen Landesteilen. Viele junge Frauen in den Bars und Frisiersalons in Bangkok oder Pataya kommen aus den Isaan. Heute haben wir schon ein ueberfahrenes Schwein mitten auf einer schnellen Strasse gesehen, dasl aus dem Maul geblutet hat und ziemlichl wacklig-aber noch lebend dastand.
Das Essen hier ist schaerfer als bisher, es wird aber genauso neben der Strassen gekocht und verschiedene Duefte liegen in der Luft. Schweinefuesse in dicker Sosse, Huehner-Fuesse, die man sich auf Teller nehmen kann und viele andere Spezialitaeten noch, mhhhiamiiiii.

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