Freitag, 9. Oktober 2009
Laos
Meggi: Phu Phieng Bolaven hoch ueber dem Mekong-Tal, gruene Lunge aus Waeldern, Fluessen, Wasserfaellen und Tee-Kaffee- Pfeffer- Plantagen. Die Busfahrt hat uns belohnt. Wir besuchten einige Bergvoelker, die auf dem Bolaven-Plateu leben. Mon-Khmer Gruppen, die Alak und Katu-Doerfer haben mich sehr beeindruckt. Sie leben im inneren des Waldes, haben Haeuser aus Palmen-Stroh- und Bambus, haben immer noch einen tiefen Ahnenglauben, die Toten verweilen in ihren Doerfern, und die Wasserbueffel werden vor Ort getoetet und gerecht zwischen allen Bewohnern aufgeteilt.
Die 6stuendige Autobusfahrt nach Pakse grenzte an der Anstrengungsskala von 1-10 bei 8! Der Nichtklimatisierte, total-ueberfuellte Bus rollte in der prallen Sonne und dick-feuchter-stehender Luft, hupend nur langsam voran. Er signalisierte seine baldige Abfahrt an jeder Strassenecke, hinter jeder Abbiegung. Die mittleren Plaetze (zwischen den regulaeren Baenken) waren mit Plastikstuehlchen belegt und bei jedem Stopp kletterten die Menschen ueber die Sitzenden drueber. Neben uns auf 2Sitzen sassen 2Frauen mit 3Kindern. Waehrend der ganzen Fahrt hat sich niemand beklagt, niemand hat gejammert, manche sassen in Jeansjacken da. Die schwerbepackten Taschen, Huehner und Kuecken in Bambuskoerbe, in Plastiksaecke umwickelt, stauten sich in meterhohen-Bergen ueber uns. Bei jedem Stopp hoerte man Kokok, Kokok-Geschreie, Saecke wurden vom Busdach auf den Boden geworfen und krachten mit lautem Geraeusch nieder- Kokok, Kokokok... Ebenfalls bei jedem Stopp draengten und scharten sich Frauen um den Bus herum und verkauften alles moegliche: gegrillte Kaefer, gebackene Heuschrecken und Kakerlaken, Huehlerhaelften mit umgebogenen Krallen, die noch am Spiess haengen, getrocknete Quallen, verschiedene Innereien....Ochsenhoden.....Die Eindruecke die wir taeglich sammeln, koennen wir noch gar nicht verarbeiten. Die verschiedensten Gerueche, die fuer unsere Nasen sehr exotisch sind praegen sich genauso ein wie die Naturlandschaften, die wir hinter uns lassen um uns taeglich ins Neue zu stuerzen.
+5Stunden Zeitunterschied, noch immer sehr heiss, das Thermometer zeigt 34Grad C, die Feuchtigkeit liegt bei 90Prozent.In Laos herrscht Chaos, der erste Augenblick wirkt sehr stressig, unuebersichtlich und chaotisch auf mich. Ploetzlich gibt es wieder Rechts-Verkehr, die Laotische Waehrung geht in die 100 000Kip hinauf, statt Thailaendischen Baht. In Savannakhet angekommen suchten wir nach Essen und Quartier. Die Menschen sind sehr hilfsbereit, entgegenkommend und vor allem das Gefuehl, dass man "uebers Ohr" gehauen wird, ist weg. Die Tuk-Tuks bringen einen um 10000Kip (ca.80 Cent) satte 8km weit, das Essen ist ein wenig teurer als in Thailand- haelt sich aber trotzdem noch um die 1Euro-Grenze. Das Leben hier ist sehr entspannt. Die Laoten sind gelassen und bescheiden. Nur selten wird man dazu gedraengt etwas zu kaufen. Die Menschen fragen oefters nach von wo man kommt, wohin man geht und sie freuen sich aufrichtig, dass Laos die Grenzen fuer Touristen und Handelsbeziehungen (seit 2004) offen haelt. Wir machen einen Spaziergang an den maechtigen Mekong. Von seiner Quelle in Tibet windet sich der Mekong bis zum Meer im aeussersten Sueden Vietnams. An den Ufern des Flusses wird Reis angebaut, von Hand geerntet- jetzt ist die Zeit dafuer- die Wasserbueffel baden sich in den Nebenflussen und Pfuetzen, die Frauen waschen ihre Kleider und ihre Kinder und der taegliche Markt findet auch hier statt. Die Hotels sind auf Touristen gut vorbereitet, obwohl manchmal Sauberkeit nicht die oberste Prioritaet annimmt und als Zusatz gibt es einige Tierchen dazu.
Andy: Die Grenzueberschreitung nach Laos stellte sich als recht komplikationslos dar, gewundert haben wir uns nur ueber die 40 Baht (ca.1 Euro) Ueberstundenzuschlag pro Person, da wir 5 Minuten nach 12:00 Uhr am Schalter waren. Dann kamen wir erstmal nicht mit der neuen Waehrung klar, als der Tuk-Tuk-Fahrer 50000 Kip von uns wollte, meinten wir er uebertreibt, erst nach langem nachrechnen kamen wir darauf, dass er gerade mal 4 Euro fuer zwei Personen wollte!
Laos wirkt auf uns sehr entspannt, fast zwingen muessen wir die Menschen uns etwas zu verkaufen.
Reisen bildet! Mir war nicht bewusst, dass Kaffee u.a. in Laos angebaut wird, auf einer Tour ueber das Bolaven-Plateau (bis 1400 Meter) sahen wir Tee-und Kaffeeanbau, wir sahen gigantische Wasserfaelle inmitten des Urwaldes und waren eher unbeliebte Gaeste in zwei Doerfern, in denen Bergvoelker aus Vietnam angesiedelt wurden. In den Gesichtern der Bewohner (ueberwiegend Kinder) war eher Wiederwillen abzulesen.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
brrr ... gegrillte käfer?! :o ... ochsenhoden?! :o ... also mir ist nach wie vor das schnitzel lieber ... oder vielleicht kässpätzle à la mone?! ;)
AntwortenLöschen