Sonntag, 1. November 2009

Good morning Vietnam

Meggi: In Hanoi blieben wir nicht all zu lange, danach suchten wir wieder Entspannung in der Halong-Bucht, die zu den Welterbestaetten der Unesco und ein Meisterwerk der Natur ist. Mehr als 3000 Felsinseln ragen aus dem smaragdgruenen Wasser des Golfs von Tonkin. Wir haben eine 2taegige Bootstour mit Uebernachtung an Bord einer Dschunke gebucht und es voll genossen. Die Seafood-Spezialitaeten, die nette Kabine, die grosse Hoehlenbesichtigung, die Kajaktour und das Schwimmen hat uns sehr gefallen. Anschliessend haben wir wieder mal einen "Sleeping-bus" genommen, der uns nach 14Stunden ruetteln und schuetteln nach Hoi An gebracht hat.
Von hier aus haben wir die Ruinen von My Son besucht. Sie liegen in einem Dschungel, sie gelten als bedeutendste Uberreste des historischen Cham-Koenigreichs. Es ist leider sehr wenig zu sehen und sie sind in einem sehr schlechten Zustand, aber gesehen ist gesehen, wuerde man meinen, tja. Der Tourguide, der ununterbrochen und unverstaendlich "englisch" geplappert hat und uns voellig unorganisiert zum Areal A, B und D geschickt hat, haetten wir uns genauso ersparren koennen, wie die Tour selbst. Die "faszinierenden Ruinen, die von der Unesco zur Welterbestaette ernannt wurden, liegen um die 35km von Hoi An entfernt, also entschieden wir uns mit einem Boot zurueckzufahren. Unterwegs muessten wir in einem Dorf stehenbleiben um dort in ein Souvenirladen gelockt zu werden, was hier in Vietnam anscheinend sehr sehr ueblich ist, da uns es standig passiert. Ueberall hat man das Gefuehl, dass man beschissen wird: beim Busticket kaufen, sogar Kleinigkeiten wie Postkarten oder Wasser. Zum Beispiel haben wir im Bus ein nettes vietnamesisches Paar aus Saigon genenngelernt, die mit uns englisch reden wollten und uns immer wieder mit ihren Koestlichkeiten verfuehrt haben. Waehrend einer Pause holte der Vietnamese Pham Van Phuong zwei Dosen Saigon-Bier und zwei Wasserflaschen, natuerlich haben wir dann auch was besorgt. Nachher kamen wir ins Gespraech ueber die Preise. Es stellte sich heraus, dass der Pham Van fuer seine Einkaufe 15.000Dong gezahlt hat und Andy voll als Auslaender einen vierfachen Zuschlag. (fuer 1Dose Bier fuer 20.000Dong). Man wird das ungute Gefuel nicht los, dass sie uns einfach nicht "gleichberechtig" behandeln. Fuer sie sind wir die "Falangs"(die Weissen), die fuer alles 400% drauf zahlen mussen. Andy mag das Land nicht, er moechte nicht mal ein T-shirt aus Vietnam. Er zaehlt schon die Tage wenn wir wieder im schoenen Europa landen werden und er wieder am Motorrad basteln kann. Tja, vielleicht aendert sich meine Meinung noch. Morgen fahren wir wieder 14Stunden mit einem Sleepingbus nach Nha Trang und wollen dort einfach nur am Strand entspannen: mal schauen ob uns das geliengt.
Andy: Good morning Vietnam...oder "schnell aufwachen und alle Sinne bereit halten!", koennte es heissen, denn staendig haben wir das Gefuehl ueber's Ohr gehauen zu werden. Beim Bier kaufen, beim Taxi fahren, beim Obst kaufen oder...gestern noch haette das Souvenir 10000 Dong auf Meggi's Nachfragen gekostet, heute fragte sie erneut danach und prompt kostet das gleiche, bei der gleichen Verkaeuferin 50000 Dong? Was hat sich denn in der kurzen Zeit geaendert?
Dass die Vietnamesen nach Kriegen mit Frankreich und den USA kampferprobt sind, erfahren wir hautnah. Sei es im Strassenverkehr (der kluegere gibt nach!) oder im taeglichen Umgang (was kostet denn schon ein Laecheln?). Bei jeder Fahrt, die wir bisher unternommen haben, wurden wir Zeuge von Verkehrsunfaellen, meistens Frontalzusammenstoesse. Bei der Fahrt von der Halong-Bucht nach Hanoi rammte ein LKW brutal einen Motorroller zur Seite, beide Maedchen stuerzten schwer und angehalten hat niemand!
Die Halong-Bucht war grossartig, tausende Kalksteinfelsen ragen ueber ein weites Gebiet senkrecht aus dem Wasser. Mit einer Dschunke segelten wir hindurch und liessen es uns saugut gehen. Ich erinnerte mich als Kind "Mecki bei den Chinesen" gelesen zu haben, Bilder dieses Kinderbuches gingen mir durch den Kopf.
Nur ein kurzer Zwischenstopp in Hanoi und dann mit einem "Schlafbus" nach Hoi An. An Schlafen war nicht zu denken, zu kurze Liegen und eine vietnamesische Familie mit einem Neugeborenen direkt vor uns. Der "verantwortungsbewusste" Vater pfiff sich vorher noch einen Joint rein und total aufgedreht sprang er die ganze Zeit im fahrenden Bus herum, zum Leidwesen aller Insassen machte er nicht davor Halt ueber ihre Liegen zu klettern. Auch das Kind litt unter dem frisch gewordenen Vater, da er die ganze Nacht sein leuchtendes Handy (als Lampenersatz) ueber das Kind hielt.









1 Kommentar:

  1. wir könnens auch kaum erwarten euch wieder in europa zu haben!! sieht man sich den zu den feiertagen??

    AntwortenLöschen