Dienstag, 27. Oktober 2009

same, same but different



Meggi:Oh,oh,oh... Turbulenzen aller Art haben wir in den letzten Tagen in aller Fuelle erlebt. Die langen Busfahrten haben uns letztendlich bis nach Hanoi, Vietnams Hauptstadt mit 3,5Mil. Einwohner gebracht. Die 14stuendige Busfahrt war ein Horror fuer uns. Die Vietnamesen halten sich an gar keine Verkehrsregeln. Ueberholt wird ueberall und auch als dritter in der Reihe ist keine Seltenheit. Die meiste Zeit habe ich mir die Augen zuhalten muessen, da es einfach unglaublich leichtsinniges und dummes Verhalten war. Jegliche Sicherheitsregeln, Vorsichtsmassnahmen, Verkehrsschilder, zulaessiges Gewicht oder Anzahl der Menschen.....alles nur in Europa anwendbar, nur bei Europaeern. Es ist einfach ganz ganz anders als im ruhigen Laos, wo jeder uns angelaechelt hat, freundlich war und nicht nur das Geld in Vordergrund stand. Es gibt keine Gasse, kein Gaesschen hier in Hanoi wo uns keiner was verkaufen moechte und das gleich im Quadrat. Ich empfinde Hanoi als sehr anstrengend, sehr laut und man muss lange nach einem ruhigen Plaetzchen zum entspannen suchen. Zum Glueck haben wir ein nettes Hotel mit allem Pipapo gefunden. Nach dieser anstrengender Reise haben wir uns das verdient. In Sam Neua gelang es mir Andy zu uebereden ein kleines Motorrad zu leihen um die Gegend zu erkunden. Nach einer kurzen Einlernphase habe ich das Steuer uebernommen und total viel Spass gehabt.

Andy:Ueber Grenzen zu fahren ist fuer mich doch jedesmal auf's neue spannend. Obwohl nur ein paar Meter zwischen den Laendern liegen, erwartet einen eine neue Kultur, andere Gegebenheiten. Aber, dass es so schwierig sein kann einen Grenzuebergang ueberhaupt zu erreichen haetten wir nicht erwartet. Laut Fahrplan haette unser Bus um 7:30 Uhr kommen muessen, mit fuenf anderen Reisenden fragten wir eine halbe Stunde spaeter nach wo denn der Bus abgeblieben ist: "The bus is coming everyday...but not today!". Mit der Hoffnung, dass er dann morgen kommt, checken wir uns also wieder in unserem Hostel ein, bekommen sogar einen kleinen Preisnachlass!
Fuer umgerechnet 5 Euro liehen wir uns ein kleines Motorrad aus um zu den 30 Kilometer entfernten Vieng Xai-Hoehlen zu gelangen. Dort mussten sich in den 70er-Jahren die Dorfbewohner in den zahlreichen Hoehlen verstecken, als die Amerikaner Angriffe auf Vietnam flogen. Meggi machte mit dem Mopped ihre ersten Fahrversuche und ich durfte als Sozius hinten drauf sitzen!

Am naechsten Tag machten wir uns mit den anderen Backpackern auf um in einer sehr anstrengenden, 14 Stunden langen Fahrt nach Vietnam zu gelangen. An der Grenze mussten wir nach der obligatorischen Passkontrolle noch eine Gesundheitspruefung ueberstehen-das heisst, dass wir einen Fragebogen ausfuellen mussten ob wir; Husten, Rueckenschmerzen, Fieber, Durchfall,...haben-und dafuer mussten wir auch noch bezahlen!

In Hanoi angekommen, trifft uns die Tatsache, dass Vietnam an Nummer 13 der bevoelkerungsreichsten Laender steht, voll ins Gesicht. Am liebsten waeren wir im Bus sitzen geblieben, als wir die Meute Taxifahrer vor dem Bus erblickten. Selbst als Meggi Trauben kaufen wollte, wurde uns bewusst, dass die Menschen hier hart um ihre Existenz zu kaempfen haben. Als Meggi ihr Kaufvorhaben zurueck zog, als sie merkte, dass sie uebers Ohr gehauen wird, attackierte die Verkaeuferin sie mit beiden Faeusten!






Mittwoch, 21. Oktober 2009

Wir und die grauen Riesen


Andy:"How, how, how,ja ja ja ja.... ow..." schallt es laut aus dem gruenen Gebuesch, was "stop, stop...nein, nein, nein..." bedeuten soll. Unser grauer Riese Bulsu, der grosse Elefantenbulle zeigt sich wenig beeindruckt von Meggis Anweisungen, nicht weiter ins Gebuesch vorzudringen um an den leckeren Bambus zu gelangen. Wie Johnny Weissmueller als Tarzan, wollen wir uns fuer zwei Tage auf den Elefanten fortbewegen und uns zu echten Mahouts ausbilden lassen. Nach dem Austeilen der Mahout-Uniform ging es auch gleich los. Nach der schoenen Zeit mit den Elefanten fiel uns das wegfahren sehr schwer, zu beeindruckt waren wir von der Leichtigkeit, mit der sich die Giganten durch den dichten Dschungel bewegen, selbst ueber rutschigen Schlamm hatten sie kein Problem das Gleichgewicht zu halten. Vor allem das Baden der Elefanten, morgens (6:00 Uhr !!!) und abends, bereitete uns und den "echten" Mahouts riesige Freude. Die Aufforderung:"Bunbun, Bunbun" brachte die Tiere dazu Literweise Wasser im Ruessel aufzusaugen und prustend dem Reiter entgegen zu spritzen (Mein Bulsu war sehr gut mit diesem Befehl!).

Meggi: "pai, pai, pai, pai....pai sai...pai khua, toy, toy...map long...." diese Woerter mussten wir lernen um ueberhaupt reiten zu koennen. Tja, wahrscheinlich haette der Elepant nichts gemacht ohne seinen Mahout, aber ich habe mein Bestes gegeben. Die Sitzposition gleich hinterm Kopf ist gewoehnungsbeduerftig, vor allem wenn der Elefant im tiefen Matsch und steilen Abstiegen runter moechte, oder wie Andy's, Wasser trinken moechte- da hilft nur zuruecklehnen und abwarten. Die struppelligen Stachelhaare fuehlen sich wie Drahtbuersten an, riechen tut er wie unser nasser Navi. Seine Haut ist sehr grob, dick und sanftes streicheln fuehlt er gar nicht, da muss man eher kraftvoll klopfen und am Ohr ziehen. Grossen Respekt habe ich noch immer vor den Riesen aber jetzt weiss ich, dass sie sehr gerne baden, Unmengen von Gruenzeug essen, 100 Jahre alt werden koennen, den Umgang mit Menschen lernen sie schon als kleine Babys (7Jahre) und viele muessen nicht mehr schwere Waldarbeit machen, da die Rodung durch die Regierung verboten ist. Wichtig war uns auch zu sehen, wie die Grauen behandelt werden. Ohne Ketten, mit eher freundlichen Schreien...pai, pai....Die Elefanten haben zwischen den Dschungeltouren 1,5h immer Zeit zum ausruhen (eine Scheduletafel gibt an wieviel jeder Elefant gehen soll) und ueber die Nacht werden sie wieder in den Dschungel gebracht.

Montag, 19. Oktober 2009

Luang Prapang



Meggi: Herrlich, endlich werde ich mir meinen Kindheitstraum erfuellen und eine Mahout (Elefantenfuererin) werden. Zwei Tage lang werden wir so allerhand ueber Elefanten lernen: erfahrene Maouts geben uns Instruktionen ueber den Umgang, ueber die Pflege, das Futter, auf welche Kommandos die Riesen hoeren, wir werden die Tiere baden, auf ihnen durch den Dschungel reiten....ohhh, ich bin sooo aufgeregt. Andy ist nicht so begeistert aber er tut mit. Wir sind in Luang Prapang (der bittende Buddha= Pra bang), die sehr schoene und saubere Stadt traegt das UNESCO-Welterbe. Die Atmosphaere wirkt auf mich sehr entspannt, sehr freundlich und sehr einladend. Gestern hatten wir nach einer anstrengenden 8-stuendigen Minibusfahrt durch eine coole gruene Berglandschaft ein Lao-Barbeque. Ein heisser Kessel mit heissen, gluehenden Holzkohlen wurde in unsere Tischmitte gestellt, darauf eine nach oben-gekruemmte Pfanne mit einer Rille gelegt, dort kam Wasser, jede Menge Gemuese hinein und auf die Kruemmung wurden verschiedene Fleichsorten gelegt. Gott sei Dank haben uns die freundlichen Bediensteten geholfen und uns gezeigt wie man es macht und wie man es anschliessend isst....war eine grossartige Erfahrung. Heiss ist es hier, heiss (40Grad) und heiss-feucht. Wir lesen gerade auf einigen deutschen Seiten (www.swr1.de) dass es bei euch schon geschneit hat, die Schwarzwaldhochstrasse sei schon mit hoechster Vorsicht zu befahren wegen Glatteis, oh man, oh man.
Vang Vieng: ein skuriler Platz, meine Eindruecke sind gemischt. Vang Vieng war wohl irgendwann einmal ein verschlafenes Nest mitten in bizzarer Berghuegel, verwachsen mit Baeumen und Buschgewaechsen aller Art. Schmetterlinge, Insekten und Riesenspinnen sind dort zuhause. Und nicht nur: es ist ein paradisischer Ort fuer alle Freaks und Hippies, Aussteiger und wilde Abenteurer. Junge Europaeer, Amerikaner und Aussis mit nackten Oberkoerpern und durchsichtigen Roeckchen und Stringtangas schwaengen sich auf Lianen in den Fluss hinein, Bungee- Jumping, tubing, kajaking und Partys sind angesagt. Der einst verschlafene Ort bebt jetzt von ueberfuellten Guesthouses, Ueberangebot an Restaurants und Abentuertrips. Wir haben auch eine 1taegige Kajak-tour mit einigen caves (Hoehlen) gemacht. Die letzte Hoehle mussten wir schwimmend angehen, was total abenteuerlich war. Anschliessend ueber Felsen hinaufklettern, durch matschigen Bodenschlamm in das Hoelleninnere zu gelangen. Eine zweifaust-grosse Spinne hat uns dabei mit glaenzenden Augen beobachtet. Zurueck zum Kajak mussten wir wieder in die tiefen Gewaesser der Grotte eintauchen und unsere Sachen haben wir ueber unseren Koepfen in wasserdichten Saecken transportiert. Alles in allem ein sehr netter Ausflug. Wir entschieden uns fuer Green Discovery, da wir einiges im Lonely Planet ueber sie gelesen hatten. Die anfaenglichen Instruktionen ueber das Kajaking waren sehr hilfreich und professionell, das war aber schon das Einzige was dem Andy gefallen hat. Der junge Yong war sehr auf "European- girls Aufriss" und auf meine Frage, warum er Deutsche Maedels besser findet als Englaenderinen sagte er: "they are not so easy to have" soviel zur Professionalitaet der Organisation.

Andy: Um umweltvertraeglich und vor allem fuer die arme Bergbevoelkerung fair eine Kajaktour zu buchen, entschieden wir uns fuer den Anbieter "Green Discovery". Unser Guide, mit Namen Yong, sagenhafte acht Monate schon Kajakfuehrer instruierte Meggi und mich ins Kajaking. Das machte er sogar noch recht gewissenhaft...Zweifel kamen mir an seiner Ernsthaftigkeit als er Stundenlang, in hoechsten Toenen, 80-er Hits und aktuelle Thai-Hits schmetterte. Auch als er uns aufklaerte, dass es wesentlich leichter ist mit englischen Maedels als mit deutschen zu flirten war ich mir gar nicht mehr sicher einen serioesen Anbieter gewaehlt zu haben.
Vang Vieng selber schien eine kleinere Ausgabe der Thanon KaoSan in Bangkok zu sein. Ueberall bunte Reklamen, Restaurants und Shops-wo ist denn das ruhige, nette Laos geblieben, das wir im Sueden kennengelernt hatten?
Die Fahrt von Vang Vieng bis Luang Prabang zeigte wieder ein anderes Bild von Laos. Ueber 8 Stunden ging es mit dem Minibus ueber eng verschlungene Strassen rauf und runter, hin und her, bis es uns beiden kotzuebel wurde...zum Glueck machte der Fahrer aber auch Pausen-nicht etwa, dass wir uns erholen konnten, nein, er musste nun hin und wieder seine Blase entleeren!
Luang Prabang-von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt, den Franzosen zum Dank ein erholsamer Ort und beinahe in jeder Strassenecke duftet es nach frischem Kaffee und feinen Baguettes. Meggi ueberzeugte mich fuer zwei Tage uns zum Mahout ausbilden zu lassen, dort wird uns der Umgang mit Elefanten beigebracht.

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Der Sueden Laos, im Mekong 4000 Islands



Andy:Bis in den Sueden Laos, nahe der kambodschanischen Grenze fliesst der Mekong weiter. Inmitten des breiten Flusses befindet sich ein Irrgarten aus schattigen Inseln und Inselchen. Mit einem Langholzboot liessen wir uns zur Insel Don Khon bringen. Dort wurde fuer drei Tage ein kleiner Bungalow unser Zuhause.
Ist es eine gute Idee mitten in der Regenzeit sich ein Fahrrad zu mieten und eine Insel zu erkunden, auf der es keine asphaltierten Wege gibt und es erst seit 2008 Strom gibt? Nun denn, Spass hat es auf jeden Fall gemacht! Auf verschlammten Pfaden radelten wir ueber die Insel. Ein riesiger Wasserfall inmitten der Insel, dazu frische Kokosnuss trinken und dann weiter einen steinigen Weg entlang, immer einem alten Maennchen hinterher, der uns in eine Bucht brachte. Von dort wieder auf ein Langholzboot und zu den sehr seltenen, ungewoehnlichen Irrawady-Delphinen. Pannen gehoeren auch zum Alltag einer Abenteuerreise-So hatte ich mir bei meinem Drahtesel einen Platten eingefangen und somit schob ich das gute Stueck die fuenf Kilometer bis zu unserer Huette, bei sengender Hitze und tiefen Matschloechern. Meggi ging es aber auch nicht arg viel besser, hatte sie doch in einem tiefen Schlammloch ihren Sandalen stecken gelassen und musste ab dann barfuss radeln.
Zurueck in Pakse, nahmen wir den "Schlafbus", der uns in 10 Stunden ueber Nacht nach Vientiane, der Haupstadt Laos, bringen sollte. An Schlafen war nicht zu denken. Zwar ist der Bus mit Betten ausgestattet, doch an Europaeer hat bei den Betten niemand gedacht, 20 cm laenger waeren nicht schlecht gewesen. Und die Kombination schlechte Strassen und kaputte Stossdaempfer wirkt auch nicht gerade schlaffoerdernd.
Aber Vientiane entschaedigt fuer alle Strapazen. Morgens um 7:00 Uhr angekommen, machen wir uns auf um im "Scandinavian bakery" bei nachfuellbarem Kaffee, Croisants, Obstsalat,...erstmal wieder zu Kraeften zu kommen.


Meggi: Auf der Don Khon Insel quartierten wir uns in einem strohbedeckten Bungolow auf Stelzen ein, das mit Moskitonetzen und Haengematten ausgestattet war. Ein Ventilator sorgte fuer Luftaustausch doch ehrlich gesagt war es immer heiss-feucht, auch in der Nacht. Wir blieben drei Tage. Am Mekong mitten unter Kokospalmen und machten NICHTS, hingen faul in den Matten und liessen unsere Seelen baumeln. Hier lernten wir auch Monique und Stefan aus den Niederlanden kennen. Seit Jahren kommen sie immer wieder nach Sued-Ost-Asien. Wir hatten angenehme Unterhaltungen und Diskussionen ueber Lebensmittelaromen, Friedensnobelpreis fuer amerikanische Praesidenten, Asien....Als wir eine Bootstour machten war ich noch stolze Besitzerin von Sandalen- nicht mehr danach. Die schlammigen und matschigen Ufern des Mekong verschlungen sie. Mit jedem Schritt kaempfte ich um meine Fuesse, die knietief im Schlamm steckten noch rechtzeitig rauszuholen bevor ich umkippte. Tja, wir kauften Plastik Flip-Flops, die mir wiederum in den Nachtbus nach Vientianne gestohlen wurden. So schauen unsere taeglichen Problemchen aus. Aber die Schoenheit der Inseln, die netten Menschen, ihre Gastfreundschaft, die Irrawaddy Delphine, die ebenso in Myanmar und Indonesien anzutreffen sind, die abenteuerliche Radtour durch die vergessene Railroad-trail (die einzige, die die Franzosen in Laos gebaut hatten)....das alles kommt nicht in unserem regulaeren Lebens- und Arbeitsleben vor. Jetzt sind wir in der Hauptstadt Vientiane, mit 203.000 Einwohnern ist sie sehr international eingestellt. Man bekommt alles wonach einem gerade ist: Croisants, Baguetes, Fruchtshakes, Spaghetti (man soll aber eher nicht experimentieren, die Erfahrung hat uns da bestaerkt). Unser Guesthouse hat keine Fenster, dafuer aber eine eiskalte Klimaanlage und TV mit Deutsche Welle-Sender, ha und als ich mich geduscht hatte und saftig eingeseift kam kein Wasser mehr aus dem Hahn....tja. Gut das wir noch eine Flasche Trinkwasser parad hatten, sonst muesste ich noch zwei Stunden auf das wiederkommen der blauen Fluessigkeit, warten . Morgen schauen wir uns das schoene goldene Pha That Luang (grosse heillige Stupa) und die Tempelanlage Wat Si Saket an. Mit frischen Buechern haben wir uns auch versorgt, da es naemlich auch fremdsprachige Buchlaeden gibt.

Freitag, 9. Oktober 2009

Laos


Meggi: Phu Phieng Bolaven hoch ueber dem Mekong-Tal, gruene Lunge aus Waeldern, Fluessen, Wasserfaellen und Tee-Kaffee- Pfeffer- Plantagen. Die Busfahrt hat uns belohnt. Wir besuchten einige Bergvoelker, die auf dem Bolaven-Plateu leben. Mon-Khmer Gruppen, die Alak und Katu-Doerfer haben mich sehr beeindruckt. Sie leben im inneren des Waldes, haben Haeuser aus Palmen-Stroh- und Bambus, haben immer noch einen tiefen Ahnenglauben, die Toten verweilen in ihren Doerfern, und die Wasserbueffel werden vor Ort getoetet und gerecht zwischen allen Bewohnern aufgeteilt.

Die 6stuendige Autobusfahrt nach Pakse grenzte an der Anstrengungsskala von 1-10 bei 8! Der Nichtklimatisierte, total-ueberfuellte Bus rollte in der prallen Sonne und dick-feuchter-stehender Luft, hupend nur langsam voran. Er signalisierte seine baldige Abfahrt an jeder Strassenecke, hinter jeder Abbiegung. Die mittleren Plaetze (zwischen den regulaeren Baenken) waren mit Plastikstuehlchen belegt und bei jedem Stopp kletterten die Menschen ueber die Sitzenden drueber. Neben uns auf 2Sitzen sassen 2Frauen mit 3Kindern. Waehrend der ganzen Fahrt hat sich niemand beklagt, niemand hat gejammert, manche sassen in Jeansjacken da. Die schwerbepackten Taschen, Huehner und Kuecken in Bambuskoerbe, in Plastiksaecke umwickelt, stauten sich in meterhohen-Bergen ueber uns. Bei jedem Stopp hoerte man Kokok, Kokok-Geschreie, Saecke wurden vom Busdach auf den Boden geworfen und krachten mit lautem Geraeusch nieder- Kokok, Kokokok... Ebenfalls bei jedem Stopp draengten und scharten sich Frauen um den Bus herum und verkauften alles moegliche: gegrillte Kaefer, gebackene Heuschrecken und Kakerlaken, Huehlerhaelften mit umgebogenen Krallen, die noch am Spiess haengen, getrocknete Quallen, verschiedene Innereien....Ochsenhoden.....Die Eindruecke die wir taeglich sammeln, koennen wir noch gar nicht verarbeiten. Die verschiedensten Gerueche, die fuer unsere Nasen sehr exotisch sind praegen sich genauso ein wie die Naturlandschaften, die wir hinter uns lassen um uns taeglich ins Neue zu stuerzen.


+5Stunden Zeitunterschied, noch immer sehr heiss, das Thermometer zeigt 34Grad C, die Feuchtigkeit liegt bei 90Prozent.In Laos herrscht Chaos, der erste Augenblick wirkt sehr stressig, unuebersichtlich und chaotisch auf mich. Ploetzlich gibt es wieder Rechts-Verkehr, die Laotische Waehrung geht in die 100 000Kip hinauf, statt Thailaendischen Baht. In Savannakhet angekommen suchten wir nach Essen und Quartier. Die Menschen sind sehr hilfsbereit, entgegenkommend und vor allem das Gefuehl, dass man "uebers Ohr" gehauen wird, ist weg. Die Tuk-Tuks bringen einen um 10000Kip (ca.80 Cent) satte 8km weit, das Essen ist ein wenig teurer als in Thailand- haelt sich aber trotzdem noch um die 1Euro-Grenze. Das Leben hier ist sehr entspannt. Die Laoten sind gelassen und bescheiden. Nur selten wird man dazu gedraengt etwas zu kaufen. Die Menschen fragen oefters nach von wo man kommt, wohin man geht und sie freuen sich aufrichtig, dass Laos die Grenzen fuer Touristen und Handelsbeziehungen (seit 2004) offen haelt. Wir machen einen Spaziergang an den maechtigen Mekong. Von seiner Quelle in Tibet windet sich der Mekong bis zum Meer im aeussersten Sueden Vietnams. An den Ufern des Flusses wird Reis angebaut, von Hand geerntet- jetzt ist die Zeit dafuer- die Wasserbueffel baden sich in den Nebenflussen und Pfuetzen, die Frauen waschen ihre Kleider und ihre Kinder und der taegliche Markt findet auch hier statt. Die Hotels sind auf Touristen gut vorbereitet, obwohl manchmal Sauberkeit nicht die oberste Prioritaet annimmt und als Zusatz gibt es einige Tierchen dazu.










Andy: Die Grenzueberschreitung nach Laos stellte sich als recht komplikationslos dar, gewundert haben wir uns nur ueber die 40 Baht (ca.1 Euro) Ueberstundenzuschlag pro Person, da wir 5 Minuten nach 12:00 Uhr am Schalter waren. Dann kamen wir erstmal nicht mit der neuen Waehrung klar, als der Tuk-Tuk-Fahrer 50000 Kip von uns wollte, meinten wir er uebertreibt, erst nach langem nachrechnen kamen wir darauf, dass er gerade mal 4 Euro fuer zwei Personen wollte!
Laos wirkt auf uns sehr entspannt, fast zwingen muessen wir die Menschen uns etwas zu verkaufen.
Reisen bildet! Mir war nicht bewusst, dass Kaffee u.a. in Laos angebaut wird, auf einer Tour ueber das Bolaven-Plateau (bis 1400 Meter) sahen wir Tee-und Kaffeeanbau, wir sahen gigantische Wasserfaelle inmitten des Urwaldes und waren eher unbeliebte Gaeste in zwei Doerfern, in denen Bergvoelker aus Vietnam angesiedelt wurden. In den Gesichtern der Bewohner (ueberwiegend Kinder) war eher Wiederwillen abzulesen.

Montag, 5. Oktober 2009

In die Provinz Isan


Andy: Von der Millionenmetropole Bankog fuhren wir mit dem Bus raus in den "Dschungel". Im Nationalpark Khao Yai verbrachten wir drei Tage u.a. weil es so schoen war, aber auch weil uns der Monsun festgenagelt hatte. Schon auf der Fahrt in den Park bekamen wir Schlangen, Hornbill-Voegel, Gibbon-Affen und Makaken-Affen zu sehen. Durch tiefen Matsch ging es zu Fuss quer durch den Dschungel und alle Trekkingteilnehmer hatten anschliessend damit zu kaempfen die Blutegel von diversesten Koerperteilen zu entfernen (Meggi wunderte sich ueber ihr verblutetes T-Shirt, sass doch einer direkt auf ihrem Bauchnabel!). Auf dem Rueckweg kamen uns zwei Elefanten entgegen, was gar nicht so ungefaehrlich war. Wild schlugen beide mit den Ohren und trompeteten warnend, als unser Fahrer mit dem Auto umdrehen wollte, fuhr er sich im Dreck fest-alle sprangen aus dem Auto um anzuschieben und nur knapp konnten wir vor den Elefanten davon fahren.
Vor kurzem lasen wir ein Buch, ueber Kinderprostitution in Thailand. Vor allem aus der Provinz Isan, im Nordwesten Thailands, werden Kinder in die Prostitution getrieben. Um diese arme Region zu bereisen, nahmen wir den Bus weiter nach Nakhon Ratchasima bis Ubon Ratchathani. Auf dem Weg wurde die Gegend immer laendlicher, die Gesichter dunkler und die Menschen aermer. Laut einer Reiseerzaehlung gibt es immer mehr "Schweizer Doerfer", da vor allem Schweizer mit Thailaenderinnen zusammen sind und diese viel Geld in den Isan schicken. Am Abend wurden wir noch Zeugen eines gigantischen Kerzenfestes, im hiesigen Fluss schwammen tausende Kerzen und prachtvolle Boote paddelten ueber das schimmernde Wasser. Bis spaet in die Nacht wurden Feuerwerkskoerper gezuendet und es krachte ueberall.









Meggi: Die brutale Hitze die mir ins Gesicht schlaegt sobald ich aus dem Bus aussteige ist sehr verwirrend fuer meinen Kreislauf. Oft hat es mich schon auf den Sessel gezwungen. Die 7eleven-Shops haben dieselbe Wirkung- sie sind zuviel AC-Klimatisiert, man hat das Gefuehl, als wenn man fuer den kurzen Einkauf sich ganz woanders befinden wuerde, z.B. in Island.
Die gigantischen Farbreklamenschilder neben den Strassen muessen sicherlich 10x10m gross sein. Ueberall ist auch die Koenigsfamilie anzutreffen. Die Thais lieben das Koenigshaus und seine Majestaet. Thailand wurde nie kolonisiert worauf manche besonders stolz sind. Auch die Hymne spricht von der Bereitschaft:"... fuer das Land, die Sicherheit, die Freiheit (uebersetzt Thailand) unseren letzten Tropfen Blut zu opfern." Die Thaissitten sollte man wissen: niemals den Kopf oder Hals eines anderen Menschen beruehren, keine Zaertlichkeiten in der Oeffentlichkeit austauschen, die Tempeln besucht man in angemessener Kleidung (Buddismus ist Staatsreligion) DOCH vor allem> man spricht niemals geringschaetzig ueber das Koenighaus.
Die ohrenbeteubende Musik, die wir in den gut klimatisierten Bussen hoeren muessen ist ohrenschaedlich, laut und gar nicht melodisch (zumindest nicht fuer unsere Ohren). Heute hat uns der Bus in den noerdlichen Isaan nach Mukdahan gebracht. Normal ist es ein sehr trockenes Gebiet, doch waehrend unserer Fahrt waren viele Landesteile ueberfluttet. Kinder spielen in den ueberschwaemmten Pfuetzen, Mopeds, Tuck-Tucks und Autos werden gewaschen in den Gewaessern und Ochsen und Bueffel stehen bis zum Hals in den Feldseen und geniessen das Naturwunder. Eigentlich regnet es nur selten im Isan deswegen sind die Menschen aermer als in anderen Landesteilen. Viele junge Frauen in den Bars und Frisiersalons in Bangkok oder Pataya kommen aus den Isaan. Heute haben wir schon ein ueberfahrenes Schwein mitten auf einer schnellen Strasse gesehen, dasl aus dem Maul geblutet hat und ziemlichl wacklig-aber noch lebend dastand.
Das Essen hier ist schaerfer als bisher, es wird aber genauso neben der Strassen gekocht und verschiedene Duefte liegen in der Luft. Schweinefuesse in dicker Sosse, Huehner-Fuesse, die man sich auf Teller nehmen kann und viele andere Spezialitaeten noch, mhhhiamiiiii.